Sojus 39 wurde vom Kosmodrom Baikonur in den Orbit
geschossen und landete 170 km südöstlich von Dsheskasgan. Mit dem
achten Interkosmos-Flug gelangte der Mongole Shugderdemidyn
Gurragtschaa in die Erdumlaufbahn.
Nach
eintägigem Alleinflug koppelte
Sojus 39 am 23. März 1981 problemlos an die
Orbitalstation
Saljut 6 an und es folgten gemeinsame Arbeiten mit der
fünften
Stammbesatzung.
Am 24. März 1981 installierten die Kosmonauten
Detektoren für kosmische Strahlung in der Arbeits- und
Übergangssektion. Am 26. März 1981 wurde das
Illuminator-Experiment durchgeführt. Damit sollte die
Beeinträchtigung der Sicht durch Kratzer infolge von Mikrometeoriten in
den Bullaugen ermittelt werden. Dem gleichen Zweck diente am 27. März 1981
der
Hologramm genannte Versuch. Der Versuch wurde einen Tag
später wiederholt. Gleichzeitig wurden Luft- und Mikrofloraproben der
Stationsatmosphäre genommen und die Strahlungsdetektoren abgebaut, um sie
wieder mit zur Erde zu nehmen. Wie schon bei den anderen
Interkosmos-Expeditionen nahmen die Erdbeobachtungen des Heimatlandes des
Besuches großen Raum ein (28. und 29. März 1981).
Wie bereits
bei
Sojus 38 wurde kein
Raumschifftausch durchgeführt.
Kern der relativ einheitlichen
Interkosmos-Missionen waren Originalübertragungen des Starts, von
Gesprächen mit den jeweiligen Partei- bzw. Staatschefs und
Grüße an die Heimatbevölkerung. Daneben wurden Beobachtungen
und Aufnahmen (auch multispektral mit
MKF 6 des Heimatlandes des Gastes,
medizinisch-biologische Untersuchungen und Experimente mit landestypischen
Produkten durchgeführt. Der Gastbesuch war auf ca. sieben Tage und 21,5 h
(mit nur einer Toleranz von +/- einer Stunde) ausgelegt. Die Vorbereitung
dieser Missionen benötigte nicht besonders viel Zeit, da auf meist in der
Sowjetunion ausgebildete (also sprachkundige) Militärflieger
zurückgegriffen werden konnte.
In ihren Raumanzügen hatten die
Kosmonauten ihre Plätze im Landemodul eingenommen, nachdem sie die Luke
zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann richteten sie das Raumschiff so
aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in Flugrichtung zeigte. Dieses
wurde kurz darauf für 188 Sekunden gezündet und leitete den Abstieg
zur Erdoberfläche ein. Im nächsten Schritt erfolgte das
planmäßige Abtrennen der Orbitalsektion und des Geräteteils,
die beide in der Erdatmosphäre verglühten. Das verbleibende
Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der Eintrittswinkel für eine
möglichst genaue Landung in Kasachstan erreicht wurde. Nach dem Eintritt
in die Erdatmosphäre brach der Funkkontakt wegen der heißen
Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann löste sich der Deckel des
Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm wurde ausgestoßen.
Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden war, schwebte die
Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden.
Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens
ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort
nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die
Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der
Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit
ihrer Unterschrift versehen.