Sojus 31 wurde vom Kosmodrom Baikonur ins All
geschossen. Die Landung der Crew erfolgte 143 km südöstlich von
Dsheskasgan. Das Raumschiff,
Sojus 31 landete 162 km southeast of Dzheskasgan. Bei
der Mission handelte es sich um den
dritten Interkosmos-Flug.
Nach zweitägigem Alleinflug koppelte
Sojus 31 am 28. August 1978 mit der Raumstation
Saljut 6 und es schlossen sich gemeinsame Arbeiten mit
der
zweiten
Stammbesatzung an.
Sigmund
Jähn war der
erste Deutsche im All. Während
der Mission wurden wissenschaftliche Experimente auf den Gebieten
Materialforschung, Erderkundung, Atmosphärenforschung, Medizin und
Biologie durchgeführt. Dazu zählten wissenschaftlich-technische
Experimente mit der Multispektralkamera
MKF 6 zur Erdfernerkundung. Daneben wurden unter
Nutzung der beiden Schmelzöfen an Bord neue Verbindungen und
Halbleiterstrukturen aus Blei und Tellur hergestellt, Halbleiterkristalle
gezüchtet und sogar optische Gläser geschmolzen. Beobachtungen zu
Umweltverschmutzungen wurden ebenfalls vorgenommen.
Bei den
Lebenswissenschaften gehörten zum Forschungsprogramm Untersuchungen zur
Hörempfindlichkeit, Zeitempfindung und auch das Schmecken wurde gesondert
erforscht. Daneben gab es Experimente zum Bakterienwachstum und zur Entwicklung
von Einzellern. Bei der Erderkundung gehörten auch die Erdfotografie und
Messungen zur Meteorologie zu den Aufgabenbereichen.
Kern der relativ
einheitlichen Interkosmos-Missionen waren Originalübertragungen des
Starts, von Gesprächen mit den jeweiligen Partei- bzw. Staatschefs und
Grüße an die Heimatbevölkerung. Daneben wurden Beobachtungen
und Aufnahmen (auch multispektral mit
MKF 6 des Heimatlandes des Gastes,
medizinisch-biologische Untersuchungen und Experimente mit landestypischen
Produkten durchgeführt. Der Gastbesuch war auf ca. sieben Tage und 21,5 h
(mit nur einer Toleranz von +/- einer Stunde) ausgelegt. Die Vorbereitung
dieser Missionen benötigte nicht besonders viel Zeit, da auf meist in der
Sowjetunion ausgebildete (also sprachkundige) Militärflieger
zurückgegriffen werden konnte.
In ihren Raumanzügen hatten die
Kosmonauten ihre Plätze im Landemodul eingenommen, nachdem sie die Luke
zur Orbitalsektion geschlossen hatten. Dann richteten sie das Raumschiff so
aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in Flugrichtung zeigte. Dieses
wurde kurz darauf für 188 Sekunden gezündet und leitete den Abstieg
zur Erdoberfläche ein. Im nächsten Schritt erfolgte das
planmäßige Abtrennen der Orbitalsektion und des Geräteteils,
die beide in der Erdatmosphäre verglühten. Das verbleibende
Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der Eintrittswinkel für eine
möglichst genaue Landung in Kasachstan erreicht wurde. Nach dem Eintritt
in die Erdatmosphäre brach der Funkkontakt wegen der heißen
Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann löste sich der Deckel des
Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm wurde ausgestoßen.
Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden war, schwebte die
Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden.
Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens
ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort
nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die
Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der
Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit
ihrer Unterschrift versehen.
Eine unerwartet harte Landung der
Rückkehrkapsel von
Sojus 29
führte bei Sigmund
Jähn zu bleibenden Wirbelsäulenschäden. Da der
Fallschirm sich nicht von der Landekapsel löste, wurde sie durch die
Steppe geschleift.