Internationale Flug-Nr. 91STS-9Columbia (6)9. Space Shuttle MissionUSA |
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Crew auf dem Weg zum Start |
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Nr. | Name | Vorname | Position | Flug-Nr. | Flugdauer | Erdorbits | |
1 | Young | John Watts | CDR, EV-1 | 6 | 10d 07h 47m 24s | 167 | |
2 | Shaw | Brewster Hopkinson, Jr. | PLT | 1 | 10d 07h 47m 24s | 167 | |
3 | Garriott | Owen Kay | MS-1, EV-2 | 2 | 10d 07h 47m 24s | 167 | |
4 | Parker | Robert Alan Ridley | MS-2, FE | 1 | 10d 07h 47m 24s | 167 | |
5 | Merbold | Ulf Dietrich | PS-1 | 1 | 10d 07h 47m 24s | 167 | |
6 | Lichtenberg | Byron Kurt | PS-2 | 1 | 10d 07h 47m 24s | 167 |
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Orbiter : | OV-102 (6.) |
SSME (1 / 2 / 3): | 2011 (1.) / 2018 (1.) / 2019 (1.) |
SRB: | A55/56 |
ET: | ET-11 (LWT-4) |
OMS Pod: | Left Pod 02 - LV 01 (6.) / Right Pod 02 - RV 01 (6.) |
FWD RCS Pod: | FRC 2 (6.) |
RMS: | - |
EMU: | EMU Nr. 1037 (PLSS Nr. 1008) / EMU Nr. 1036 (PLSS Nr. 1007) |
STS-9 begann seinen Weg in die Erdumlaufbahn von Cape
Canaveral (KSC) aus. Die Raumfähre landete auf der Edwards
AFB, Runway 17. Der Start musste am 30. September 1983 wegen technischer Probleme verschoben werden. Ulf Merbold wurde erster Nicht-Amerikaner an Bord eines Space Shuttle. Außerdem war es die erste Raumfahrtmission mit sechs Astronauten an Bord und der erste Einsatz des in Europa gebauten Raumlabors Spacelab (Spacelab 1, SL-1). Spacelab war ein von Europa gebautes Raumlabor, das im Frachtraum eines Space Shuttle Platz fand. Die Hauptkomponente war ein Druckmodul von - je nach Ausführung - 4,26 Meter oder bis zu 7 Meter Länge, in dem die Astronauten die Experimente betreuen konnten. Der Durchmesser des Moduls betrug 4 Meter. Mit der Kabine des Orbiters war es je nach Anordnung im Frachtraum über einen 5,75 Meter oder 2,65 Meter langen Tunnel verbunden, dessen Innendurchmesser 1 Meter betrug. Dieser Tunnel war an einen Tunneladapter angeschlossen, der eine hermetisch abschließbare Luke besaß, die im Notfall als Ausstiegsschleuse in den Frachtraum hätte verwendet werden können. Die Mannschaft von STS-9 war in zwei Schichten aufgeteilt, um die Experimente rund um die Uhr betreuen zu können. Der blauen Schicht gehörten Brewster Shaw, Owen Garriott und Byron Lichtenberg an, während John Young, Robert Parker und Ulf Merbold die rote Schicht bildeten. Unmittelbar nach dem Erreichen der Erdumlaufbahn und dem Öffnen der Ladeluken wurden die Luken zu Spacelab geöffnet und das Forschungslabor durch Owen Garriott und Byron Lichtenberg in Betrieb genommen. Obwohl Ulf Merbold dieser Schicht nicht angehörte, schwebte er als dritter Astronaut ungefragt in das Spacelab. Insgesamt führten die Besatzungsmitglieder 73 Experimente auf den Gebieten Plasma-Physik, Astronomie, Sonnenphysik, Materialwissenschaften, Technologie, Lebenswissenschaften und Erderkundung durch. Der Fortgang der Mission lief so gut, dass man schließlich die auf 9 Tagen angesetzte Dauer um einen weiteren Tag verlängerte. Zu den wichtigsten Experimenten zum Zustand des Labors selbst gehörten: "Environmental Control Subsystem": Dabei ging es um die Überprüfung der aktiven und passiven Wärmeregulierungssysteme des Spacelab. Insbesondere sollte die Bildung von gefährlichem Kondenswasser verhindert werden. "Structures Subsystem": Damit wurden Druckmodul, Palette und Transfertunnel hinsichtlich ihrer Reaktion auf Niederfrequenz-Vibrationen überwacht. Getestet wurde auch die mechanische Aufhängung von Spacelab im Frachtraum des Orbiters. Schließlich wurde die strukturelle Gesamtbelastung des Raumlabors während eines Raumfluges gemessen. "Command and Data Management Subsystem": Mit diesem Experiment wurden alle Systeme getestet, die der Erfassung, Umwandlung, Weiterleitung und Speicherung von Daten sowie der Steuerung der Experimente dienen. "Habitability": Dabei ging es um die Untersuchung der eigentlichen Arbeitsbedingungen im Spacelab. Getestet wurden Stautechniken für Ausrüstungen, Handläufe, Fußhalterungen und Bewegungshilfen für die Besatzungsmitglieder. Auch der Lärmpegel wurde überprüft. "Environment": Hier wurde ein Vergleich der tatsächlichen Belastung durch kosmische Strahlung mit den vorausberechneten Werten vorgenommen. Es ging insbesondere um die Frage, ob der Strahlenschutz für Mensch und Gerät wie z.B. Filmmaterial ausreichend ist. "Electrical Power Distribution Subsystem": Überprüft wurden die Stromversorgungssysteme des Raumlabors bei verschiedenen Belastungsgraden. "Materials": Das Experiment diente der Überprüfung, wie die für die Außenbereiche des Spacelab verwendeten Materialien auf die Bedingungen des freien Weltraums reagieren. "Contamination": Damit wurde eine Analyse der Verschmutzung in der direkten Umgebung des Druckmoduls vorgenommen. Während des Fluges wurde die wissenschaftliche Arbeit durch verschiedene technische Probleme behindert. Eine TV-Kamera für das Experiment "Atmospheric Emissions Photometric Imaging" ließ sich zunächst nicht mehr verriegeln. Erst nach der Aktivierung der Reservesysteme durch Ulf Merbold fuhren die Riegel in ihre Position. Bei einer Zeiss-Kamera versagte der Filmtransport. Robert Parker erhielt von der Bodenstation eine provisorische "Reparaturanleitung", mit der die Kamera wieder funktionsfähig gemacht wurde. Zwar funktionierte der elektrische Filmtransport immer noch nicht, aber der Film konnte mit einer Handkurbel weitertransportiert werden. Wenige Stunden vor dem Wiedereintritt stürzten zwei Navigationsrechner ab. Glücklicherweise konnte einer der Rechner wieder hochgefahren werden. Eine Untersuchung nach dem Flug ergab, dass die GPCs ausfielen, als sich durch die RCS-Steuerdüsen-Bewegung eine Lötstelle löste, und so einen Kurzschluss auf der CPU-Platine auslöste. Unmittelbar vor der Landung fingen zwei der drei APUs (Auxiliary Power Units) aufgrund eines Hydrazin-Lecks Feuer. Die Landung verlief dennoch erfolgreich. Das Leck wurde erst entdeckt, nachdem das Feuer, welches erheblichen Schaden an diesem Teil des Orbiters angerichtet hatte, von selbst erloschen war. |
mit freundlicher Genehmigung von J.L. Pickering |
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Letztes Update am 21. Juni 2023. |