Sojus 3 startete vom Kosmodrom Baikonur und landete 70
km nördlich von Karaganda.
Zeitweise war ein Start mit nur einem
Kosmonauten und eine Kopplung an ein unbemanntes Raumschiff vorgeschlagen
worden. Damit würde der Ausstieg im Weltraum auf später verschoben.
Wassili Mischin, der Leiter des sowjetischen Konstruktionsbüros, forderte,
dass der Konstrukteur Konstantin
Feoktistow, der bereits mit
Woßchod 1 als
Wissenschaftskosmonaut im All war, das Raumschiff steuern sollte. Dagegen
sprach jedoch, dass Konstantin
Feoktistow zwar seit einiger Zeit für Weltraumausstiege
trainierte, jedoch keine Ausbildung als Pilot hatte. Außerdem war sein
Gesundheitszustand bedenklich, er litt unter Magengeschwüren.
Bei der
theoretischen Kosmonauten-Prüfung am 28. September 1968 schnitt Georgi
Beregowoi am besten ab und wurde somit für den
nächsten bemannten Flug nominiert. Ersatzleute wurden die beiden anderen
Prüfungsteilnehmer Wladimir
Schatalow und Boris
Wolynow.
Die Hauptaufgabe dieser Mission war die
komplette Überprüfung aller Systeme während des Fluges,
was sich nach der Tragödie von
Sojus
1 als notwendig erwies. Gleichzeitig sollte aber auch wieder ein
Kopplungsmanöver mit der am 25. Oktober 1968 gestarteten unbemannten
Kapsel
Sojus 2 stattfinden. Die Annäherung an die
unbemannte Kapsel erfolgte zunächst automatisch durch das
Igla-Annäherungssystem. Bei etwa 180m - 200m Abstand schaltete Georgi
Beregowoi wie vorgesehen auf Handsteuerung um. Er brach den
Anflug dann aber ab, weil die Positionsleuchten von
Sojus 2 auf eine falsche Ausrichtung der Raumschiffe
hindeuteten. Seine Kapsel hatte zwei Dauerleuchten oben und zwei Blinklichter
unten. Entweder waren diese falsch montiert oder eingestellt oder aber Georgi
Beregowoi hatte sie verwechselt. Zu allem Unglück
erfolgte die Annäherung auf der Nachtseite der Erde. Georgi
Beregowoi wollte lieber warten, bis er auf der Tagseite war,
nun aber waren die Kapseln so weit voneinander abgedriftet, dass nach insgesamt
3 Kopplungsversuchen das Vorhaben abgebrochen werden musste. Die
Telemetriedaten zeigten an, dass während der 30-minütigen
automatischen Annäherung nur 3 Liter von 30 Liter Treibstoff verbraucht
worden waren, Georgi
Beregowoi hatte bei seinen manuellen Versuchen
anschließend 40 Liter in 2 Minuten verbraucht. Alles in allem wurde
später der Kosmonaut für das diesbezügliche Scheitern
verantwortlich gemacht.
Georgi
Beregowoi blieb noch einige Tage im All und testete das
Raumschiff eingehend. Unter anderem testete er das Lageregelungssystem, das
sich an einem Stern orientierte. Hierzu schaltete Georgi
Beregowoi das System kurzzeitig aus, drehte das Raumschiff
zur Sonne und schaltete das System wieder an. Die Automatik versuchte, das
Raumschiff wieder in die vorherige Lage zu bringen, versagte dabei jedoch, weil
das System den Stern nicht mehr finden konnte. Auch Fernsehübertragungen
gab es von Bord der Kapsel.
Georgi
Beregowoi hatte seinen Platz im Landemodul eingenommen,
nachdem er die Luke zur Orbitalsektion geschlossen hatte. Dann richtete er das
Raumschiff so aus, dass das Triebwerk des Geräteteils in Flugrichtung
zeigte. Dieses wurde kurz darauf für 188 Sekunden gezündet und
leitete den Abstieg zur Erdoberfläche ein. Im nächsten Schritt
erfolgte das planmäßige Abtrennen der Orbitalsektion und des
Geräteteils, die beide in der Erdatmosphäre verglühten. Das
verbleibende Landemodul wurde so ausgerichtet, dass der Eintrittswinkel
für eine möglichst genaue Landung in Kasachstan erreicht wurde. Nach
dem Eintritt in die Erdatmosphäre brach der Funkkontakt wegen der
heißen Plasmagase rund um die Kapsel ab. Dann löste sich der Deckel
des Fallschirmbehälters und der Bremsfallschirm wurde ausgestoßen.
Nachdem auch der Hitzeschutzschild abgetrennt worden war, schwebte die
Sojus an ihrem Hauptfallschirm Richtung Erdboden.
Kleine Feststoff-Bremsraketen, die kurz vor dem Berühren des Bodens
ausgelöst worden waren, verminderten die Aufprallgeschwindigkeit. Sofort
nach der erfolgreichen Landung wurden die Fallschirmleinen gekappt, damit die
Kapsel nicht durch den Wind über den Boden gezogen werden konnte. Nach der
Landung gehört es zum Ritual, dass die Kosmonauten das Raumschiff mit
ihrer Unterschrift versehen.
Die Landung erfolgte ohne Probleme nur 10 km
vom geplanten Landepunkt entfernt.